Die Analyse

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Verrückt war die Idee von Thomas Oschwald, mit einem SUP vom Walensee an den Atlantik zu paddeln. Weiter an der Bretagne vorbei, den Rhein hoch wieder in die Schweiz zurück. Eine solche Reise birgt Risiken. Es entstehen neue Situationen, die vorher nicht in Betracht gezogen wurden. Die Reise wurde etwas kürzer. Im zweiten Anlauf startete Thomas im Genfersee und erreichte den Atlantik. Hier ist der Film dazu! Für uns war es gleichermassen ein Abenteuer! Thomas hat die dritte gebaute und noch nicht getestete selene tinta mit auf seine Reise genommen und jeden Tag getragen. Dreckwasser, Salzwasser, Wellen, Surfen, Schläge, Bewegungen etc. – wir waren gespannt, wie die Uhr nach diesem ultimativen Testlauf aussieht.

Hier die von Lukas demontierte Aufarbeitung:

DIE Herausforderung bei der Reise: Wasserdichtheit
50m Test Ergebnis gut.

Test Klassiker: Witschi Zeitwaage.
Zifferblatt oben – 2 Sekunden, 275 Grad Amplitude

Krone unten – 1 Sekunde, 265 Grad Amplitude
Krone links – 7 Sekunden, 250 Grad Amplitude
Krone rechts – 2 Sekunden, 273 Grad Amplitude
Krone oben – 5 Sekunden, 280 Grad Amplitude
Zifferblatt unten – 5 Sekunden, 278 Grad Amplitude

Fazit: sehr gute Amplitude, leichter, nachzuregulierender Nachgang.

Band demontieren…

Gehäuseboden aufschrauben…

Erster Einblick ins Werk…

Spannung…

Gleich neben der Krone bei der Aufzugswelle eine kleine Patinierung, die auf einen versuchten Wassereintritt zurückzuführen sein könnte. Thomas war am Ende seiner Reise noch ein paar Tage im Atlantik am Surfen… Salzwasser, Wellen, Sonne… Das Spezialfett hat hier mitgearbeitet. Alles ok!

Die Aufzugswelle komplett gerade…

Und ran ans Ausschalen des Werks…

Die Titanlunette in perfektem Zustand, klar mit Tragepatinierung…

3478.27 Jahre Mondgenauigkeit…

… werden nun in Einzelteile zerlegt.

Zeigerabheben…

… und hier haben wir ein kleines Rätsel. Die lichtechten orangefarbenen Super-LumiNova-Zeiger waren etwas heller als vor der Reise. Wir spekulieren auf die zu der Zeit starke Sonnenstrahlung mit Wassertropfen auf dem Glas – Lupeneffekt? Falls jemand eine andere Idee hat – wir lernen immer dazu!

Drehen auf das Zifferblatt…

… und Anheben des Basiswerks…

Der verrückte Kerl Oechslin! 5 Bauteile nur! 🙂

So, da hätten wir die Titanscheibe mit dem nachtleuchtenden Vollmond und dem dunkelgrauen Neumond. Pro Lunation eine ganze Umdrehung!

Funktionskontrolle des epizyklischen Getriebes…

… und eine ganz leichte Schleifspur am Rand der Titanmondscheibe…

Die Uhr hat gehalten! Etwas radikal zu denken und neue Wege zu gehen, birgt immer Risiken. Jedes Konzept ist immer nur so gut, wie es gedacht wird und auf welchen Erfahrungen man aufbaut und lernt. Nie sehen wir alles auf einen Blick. Mit Ludwig Oechslins Konstruktionen gehen wir bei ochs und junior an Limiten. Wir bauen ein Gehäuse mit zwei Teilen, verzichten auf einen Werkhaltering, bauen Funktionen mit ganz wenigen Bauteilen. ochs und junior ist Ludwig Oechslins Konzeptwerkstatt.

Jede Uhr von ochs und junior ist ein Innovationsträger. Diese Uhren sind für Leute, die Freude an neuen, intelligenten Lösungen haben und vielleicht auch selber mal an Grenzen gehen. Darum passte es so gut,  dass Thomas Oschwald seine selene tinta strapazierte, und wir nun die Testergebisse analysieren und in noch bessere Uhren umsetzen  können.

Die selene hat gehalten, was sie versprochen hat. Und wäre es anders rausgekommen – wir hätten es kommuniziert und darüber genau so geschrieben. ochs und junior erzählt diese Geschichten.

Bonne voyage! Ähhhh… natürlich bon voyage… 🙂
Danke Thomas fürs Testen!