Leidenschaftlicher Uhrenbau

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Wie lange dauert es, ein Basiswerk von Grund auf zu entwickeln? Das kommt natürlich auf die Ideen, Kapazitäten und Lösungen an. Die Uhrenindustrie liefert immer wieder Geschichten, die eines zeigen: Der kleinste mechanische Motor ist, auch mit aller Technologie, noch immer eine Herausforderung. Vor einigen Jahren führte eine neue Konstruktionsweise mit Hilfe von 3D Programmen zu einer Euphorie. Alles schien plötzlich möglich, und das in hoher Geschwindigkeit. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt: Trotz grosser Erfahrung und neuen Technologien  –  funktionieren muss die Uhr am Handgelenk. Die zwischen medienwirksamer Präsentation und nie erreichter Produktionsreife auf der Strecke gebliebenen Konzepte sind ein Mahnmal dafür.

Die Basiswerk-Neukonstruktion bei ochs und junior kommt von Paul Gerber. Aus Mangel an verfügbaren ETA-Werken hat Paul 2007 mit der Konstruktion seines Automatikwerks begonnen. Über 100 Stunden Gangreserve, eigene Reglage mit einer Exzenterschraube und ein feiner Oberflächenfinish sind die Eckdaten des Motors.

Letztes Jahr haben wir die ersten damit angetriebenen anno cinquanta Uhren ausgeliefert. Einzelstücke, natürlich in einigen Punkten noch von Meisterhand optimiert.

Jedes Konzept braucht seine Erfahrung und so reifen im Zürcher Atelier von Paul Gerber in diesen Wochen die nächsten Jahreskalender in Silber, Weissgold und Rotgold ihrer Auslieferung in aller Welt entgegen.

Im Laufe des Junis / Julis werden einige glückliche Besitzer ihre neue anno cinquanta ans Handgelenk legen können. Alle Uhren sind natürlich schon mit den zwei neuen Kugellagern ausgerüstet (vorne im Bild auf der Messingplatine). Diese werden wir im Laufe der zweiten Jahreshälfte bei den im letzten Jahr ausgelieferten Uhren nachrüsten. Und dann? Dann werden wir vielleicht bis Ende Jahr noch einige ganz wenige Stücke liefern können. Es steckt viel Handarbeit in den Uhren, mehr als wir uns mit allen Erfahrungen vorgestellt haben. So ist das in der Uhrmacherei. Leidenschaftliche Ideen werden mit viel Arbeit vorangetrieben und kommen dann meistens etwas später als gedacht.

Die ochs und junior anno cinquanta erzählt die Geschichte eines innovativen Jahreskalenders auf einem wunderbaren Automatikwerk  –  für Individualisten in einer Kleinstserie hergestellt!