Die Poesie einer Anzeige

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Ganz oben ist der Sonntag! Heute habe ich mich telefonisch bei Oechslin erkundigt, welcher Wochentag denn bei ihm zuoberst in der Gunst der Anzeige steht  –  es ist wie bei mir der Sonntag!

Jedes Werk eines Künstlers lässt persönliche Interpretationen zu. Der konsequente Freiraum, der dadurch entsteht, dass das Anzeigesystem der anno cinquanta ziffer- und zahlenfrei gedacht ist, lässt eben diese individuelle Zuordnung zu. Tagsüber, von 6 Uhr in der Früh bis 6 Uhr abends, zeigt ein orangefarbener Punkt den Wochentag an. Wenn sich nun der Abend anmeldet, wechselt die Anzeige von einem Punkt auf zwei sichtbare orangefarbene Punkte. Nun hat die Wochentagsanzeige die Funktion der Tag- und Nachtanzeige übernommen. Ludwig Oechslin hat sich dies als intuitiv poetische und spielerische Kommunikation erdacht.

Und damit dies so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, ändert Paul zurzeit das kleine Teil auf dem Stundenrohr ab. Statt einer Schaltnase fertigt er nun deren Zwei und wir haben die Abstimmung zwischen Wochentagsschaltung und dem Datumswechsel im Griff…

Die Poesie einer Anzeige, die Kunst, Neues zu erdenken, …das ist Arbeit. Wir sind täglich dran.
Der Zeitplan stimmt…